meine ES 125

Ein Blick auf das (rechts angebrachte !) Typenschild verdeutlicht, daß es sich um ein relativ frühes Modell handelt. Die 7.686. Maschine dieses Typs; im MZ‑Forum ist nur eine ältere Maschine dokumentiert. Das Zulassungs­datum ist im BRD‑Brief pauschal mit 01.07.1963 angegeben, weil der DDR‑Brief nicht mehr vorhanden war/ist. Aus der Produktions­statistik läßt sich herleiten, daß die Maschine vermutlich im April 1963 gebaut wurde (1962 : 4.982#, 1963 9.938# => (7.686-4.982)/9.938*12=3,2).

Die Historie der Maschine ist nicht besonders gut dokumentiert. Ich habe sie im Jahr 2005 von einem Verwandten quasi geerbt. Der letzte TÜV wäre im Jahr 2000 fällig gewesen, vermutlich hat er sie (gesundheits­bedingt) schon einige Zeit vorher nicht mehr bewegt. Gekauft hat er die MZ Anfang der 90er-Jahre. Der Verkäufer hat die Maschine nach der Wende in den Westen geholt und angeblich restauriert. Die Restaurierung hat sich vermutlich auf den Einbau eines neuen Tachometers beschränkt. Vor der Wende soll die Maschine als Dienst­fahrzeug in einer LPG „gedient“ haben.

Die 3.159 km werden wohl das gewesen sein, was mein Cousin mit der Maschine gefahren ist.

Ein Blick nach links vorne wirkt ernüchternd: die Maschine hat einen Ersatzrahmen. Über Produktions­zahlen dieser Rahmen ist bislang nichts bekannt; aus einer Diskussion im MZ-Forum läßt sich ableiten, daß dieser Rahmen ungefähr Anfang 1970 gefertigt wurde.

Der Motor (laufende Nummer 37.558) müßte Anfang 1965 entstanden sein. Die Umstellung auf den Breit­rippen­zylinder erfolgte im September 1965 bei Motor-Nummer 7.241.420.

Der Blick auf die ganze Maschine zeigt das, was man heutzutage als „Abwärts­kompatibilität“ bezeichnet: die Teile der späteren Serien passen fast alle auch an die bisher gebauten Fahrzeuge.

Fangen wir von vorne her mit der Stilkritik an:

-   verstärkte Schwinge, vermutlich mit dem Ersatzrahmen eingebaut

-   Federbeine ohne Chromhülsen (erst ab 07/1971)

-   der runde Tacho (siehe oben)

-   das Zündschloß mit Schraubkontakten (vor 1965 verwendet)

-   Breitrippenzylinder

-   Ansaugstutzen „ES 150“ ohne Bohrung für die Vergaser­abdeckung, also vom /1‑Modell

-   Vergaser BVF 22N1‑1

-   linker Gehäusedeckel rund

-   Tank mit aufgeklebten Kniekissen ohne Schnappbleche

-   Auspuff Typ 2 (zweiteilige Zigarre)

-   Werkzeugkasten-Deckel mit Schraubknebel (Schloß erst ab 1965)

-   keine zusätzliche Halterung des Auspuffs und Zugstrebe für die Hinterrad­bremse (erst ab 1966)

-   waagerechte Einführung des Bremskabels an der Hinterrad­bremse

-   hintere Federbeine mit Verstellhebel (ab 1964 verwendet)

-   als krönender Abschluß : der Hinterreifen 2,75-18

 

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