Im Jahr 1972 wurde die
TS‑Baureihe vorgestellt [1]. Während es sich bei der 250er um eine (fast)
völlige Neukonstruktion handelte, wurde für die TS125/150 „der bewährte
Preßstahlrahmen … in mehreren Details weiterentwickelt“. Die Steuerkopfpartie
wurde zur Aufnahme der für die TS250 entwickelten Teleskopgabel [3] modifiziert. Eingeschweißte Tragrohre für die
Befestigung des ebenfalls von der TS250 übernommenen 12 Liter-Tanks sowie
weitere zusätzliche Schweißnähte [4] sollen „eine um 100 Prozent höhere Standzeit
des TS-Rahmens gegenüber der ES-Ausführung“ [5] bewirkt haben. Eine Vierleuchten-Blinkanlage, eine
neue Brems-Schluß-Kennzeichenleuchte (nicht für die BRD-Exporte, hier kam
weiterhin das ES-Chrom-Rücklicht zum Einsatz) sowie eine Vollschaum-Sitzbank
waren die äußeren Merkmale der neuen Baureihe. Für die TS125/150 wurden die
MM/2-Motoren der ES /1-Baureihe zunächst unverändert verwendet. Die im
Lauf des Jahres 1974 vorgenommenen Änderungen an den Motoren, u.a.
Duplexkette als Primärantrieb, verstärkte Kurbelwelle, wurden parallel an den
jeweiligen ES- und TS-Modellen eingeführt, ebenso wie der veränderte
Auspuff [6], die geänderte Motoraufhängung [7] sowie die wartungsfreie Schwingenlagerung [8].
Erstmals kam bei der
TS-Baureihe eine 4-Leuchten-Blinkanlage zum Einsatz. Die neue
Brems-Schluß-Kennzeichen-Leuchte (BSKL) der TS250, die „neben der Vergrößerung
der Leistung der Bremslichtlampe von 18W auf 21W … in allen Ländern die
Rückstrahlerbedingungen erfüllen“ sollte, wurde auch bei der TS 125/150
verwendet. Im Regelfall wurden die Blinkleuchten auf der Höhe der BSKL
montiert. „BSKL und Blinkleuchten mit ihren größeren Massenkräften erforderten
eine stabilere Verbindung zwischen Sattelträger und Kotflügelendstück
(eingeschraubtes Gummiband, M8 statt M6-Schrauben)“. Bis heute nicht geklärt
ist, warum die in die BRD exportierten TS-Modelle dennoch mit dem „alten“
Chrom-Rücklicht der ES-Modelle ausgerüstet waren. Die hinteren Blinker waren am
Sattelträger unterhalb der Sitzbank montiert. Die im Netz verfügbarten
Ersatzteillisten geben diese Konfiguration mit dem Hinweis „Export BRD“ exakt
wieder.
Die ETS-Baureihe wurde mit
Serienanlauf der TS-Baureihe eingestellt. Die Modelle ES125/1 und ES150/1
wurden jedoch weiterhin gebaut. „Die MZ ES125/150 sind auch heute noch
international begehrte Gebrauchsfahrzeuge und bleiben weiterhin im
Fertigungsprogramm“; jetzt aber optisch aufgewertet (silberne Kotflügel, neue
Farben) und mit der Vollschaum-Sitzbank der neuen TS-Modelle ausgestattet.
Zum Jahr 1977 erfolgte
die letzte große Überarbeitung des in den Grundzügen aus den dreißiger Jahren
stammenden Triebwerkes. Eine geänderte Lagerung des Kolbenbolzens und des
Pleuellagers sowie der Kurbelwellen-Hauptlager ermöglichten fortan die
Verwendung eines 1:50-Gemisches in den nunmehr als MM /3 bezeichneten
Motoren [9].
Seit September 1977
wurde die TS125/150 mit der aus der TS250/1 bekannten 35mm‑Teleskopgabel [10] ausgerüstet. Ab 1978 wurde die Luxusversion der
TS125/150 mit einem Drehzahlmesser ausgestattet. Die
MZ TS150 de Luxe wurde 1979 in zwei Testberichten [11] [12] ausführlich beschrieben.
[1] Das
neue Typenprogramm aus Zschopau
Kraftfahrzeugtechnik
(1972) Heft 9, Seite 264 bis 267
[2] Technische
Einzelheiten der neuen Motorräder MZ TS125 und TS150
Kraftfahrzeugtechnik
(1973) Heft 7, Seite 200 bis 201
[3] Zur
Entwicklung der MZ-Teleskopgabel für die TS-Typen
Kraftfahrzeugtechnik
(1974) Heft 4, Seite 114 bis 116
[4] Technische
Einzelheiten der neuen Motorräder MZ TS 125 und TS 150
Kraftfahrzeugtechnik
(1973) Heft 7, Seiten 200 und 201
[5] Wir fuhren
MZ TS150
Der
Deutsche Straßenverkehr (1974) Heft 2, Seite 50 bis 53
[6] Veränderter
MZ-Auspuff
Der
Deutsche Straßenverkehr (1974) Heft 3, Seite 103
[7] Verbesserte
Motoraufhängung bei der kleinen MZ
Der
Deutsche Straßenverkehr (1974) Heft 8, Seite 284
[8] Neuber/Müller,
„Wie helfe ich mir selbst“
1. Auflage, VEB Verlag Technik Berlin, 1981
[9] Qualitätsverbesserungen
am Motor MM125/150 und am MZ-Motorrad TS125/150
Kraftfahrzeugtechnik
(1977) Heft 9, Seite 272 bis 273
[10] Die neue
MZ-Serienmaschine mit dem Motor MM250/4
(Kraftfahrzeugtechnik
(1976) Heft 9, Seite 262 bis 267)
[11] MZ
TS150 de luxe
Der Deutsche Straßenverkehr (1979) Heft 3,
Seite 68 bis 71
[12] KFT beurteilt MZ
TS150 de Luxe
Kraftfahrzeugtechnik
(1979) Heft 3, Seite 85 bis 87
[13] Im Meinungsstreit
: KFT-Motorradbeurteilung MZ TS150 de Luxe
Kraftfahrzeugtechnik
(1979) Heft 9, Seite 284