Reisevorbereitung

 

Gabi und ich hatten bereits eine ganze Reihe schöner Motorradtouren unternommen. Jedes Mal war sie begeistert, wenn wir mit wunderbaren

Erlebnissen wohlbehalten nach Hause zurückkehrten: „Und wo fahren wir das nächste Mal hin?“ Ich weiß nicht mehr, wann es genau war, aber

irgendwann schlug ich vor, Moskau auf dem Landwege, das wäre doch mal klasse. Oje, mit so einem Sturm der Entrüstung hatte ich absolut

nicht gerechnet. Mit gruseligen Berichten und Bildern über Russland vom Anfang der 90er Jahre im Kopf erklärte sie mir: „Da kommen wir

lebend nie mehr zurück. Nicht mit mir ... “!

 

Jahr für Jahr „arbeitete“ ich am Thema. Mir war klar, dass ich genau das in meinem Leben unbedingt noch machen wollte.

 

Ich: „Sieh mal, was sich nicht alles in dem Land zu Besseren verändert hat...“.

Zwecklos.

 

Ich: “Gut, ich könnte auch alleine fahren und du fliegst bis Moskau“.

Oje, das war offenbar der Gipfel der Lotharschen Unverfrorenheit.

 

An dieser Stelle muss ich erwähnen, dass ich bzw. wir einen guten Freund in Moskau haben. Mit ihm zusammen habe ich in einer

Seminargruppe von 1969 bis 1973 an der TU Dresden Informationstechnik studiert. Wir würden also zumindest in Moskau nicht ins

Leere fallen.

 

Jahre vergingen, unser russischer Freund hat uns zwischenzeitlich auch mal in Sachsen besucht und sein Bestes gegeben, Russland so zu

beschreiben, wie es heute ist, nämlich genauso sicher wie jedes andere mitteleuropäische Land auch.

 

Jeder Tropfen höhlt den Stein, 2017 hatte ich sie dann endlich soweit. Gabi: „Gut, dann fahren wir eben mal nach Moskau“. Geschafft!

 

Anfang 2017 begannen wir, die erforderlichen Reiseunterlagen zusammenzutragen. Aktuelle Passbilder gemacht, neue Pässe beantragt und

ausgefasst. Ich hatte mir in den Kopf gesetzt, möglichst keine Reise-Dienstleister in Anspruch zu nehmen. Für die Beantragung der Visa im

Konsulat in Leipzig waren erforderlich

 

- Gültige Pässe

- Visumantrag (online Formular ausfüllen und ausdrucken)

- Einladung (kann von einem russischen Reisebüro in Deutschland besorgt werden, Privateinladungen sollte man vermeiden, weil das für die

      einladende Person mit großen Unannehmlichkeiten z.B. der Offenlegung der Lebensumstände verbunden sein kann)

- Einkommensnachweise (zur Glaubhaftmachung der Rückkehrwilligkeit ... )

- Nachweis über eine Auslandskrankenversicherung (der ADAC stellt z.B. auf Anfrage eine spezielle Bestätigung mit dem ausdrücklichen

      Gültigkeitsvermerk für Russland aus)

 

Da das Konsulat keine Anträge mehr per Post erledigt, ist eine persönliche Vorsprache in Leipzig erforderlich. Dazu ist vorher (online) ein

Termin zu beantragen. Es gab zwar noch ein wenig Hin und Her, aber nach 14 Tagen konnten wir überglücklich unsere Visa abholen.

Zweimal Leipzig, das hieß für uns schon mal 400 km mit dem Auto, und wir waren dabei Moskau noch keinen Meter näher gekommen.

Aber wir wollten es ja so.

 

Da Russland kein EU-Land ist, muss die Grüne Versicherungskarte (Gültigkeitsvermerk für Russland!) unbedingt dabei sein.

Auch ein Internationaler Führerschein ist zu empfehlen, wenn man auf der sicheren Seite sein will. Den bekommt man auf der

Führerscheinstelle sofort ausgestellt, lediglich ein Passbild ist erforderlich.

 

Die Fahrzeuge

 

Gabis kleine Suzuki ist ein treues Tier. Seit 2000 lief sie fast 50 Tkm, ohne dass es je eine ernsthafte Reparatur gab. Reifen, Öl, Filter,

mehr nicht bis jetzt und dazu 2,9 L/100km.

 

 

Pro Motorrad kommen wir auf knapp 30kg Gepäck. Gabis hatte etwas weniger, weil das Kosmetikköfferchen nun mal deutlich leichter als

mein ganzes Bordwerkzeug inklusive Ölvorrat ist.

 

Und ich hatte mir in den Kopf gesetzt, die Reise mit der blauen ES150/1 anzutreten, die mir mein Schulfreund 2003 „in gute Hände“

geschenkt hatte. Ein halbes Jahr habe ich an deren Vorbereitung „gefeilt“. Motor neu gemacht,  Navihalterung einschließlich

 

   

 

   

 

Spannungsversorgung realisiert. Zusatzblinker hinten angebracht, ist zwar nicht legal, aber die Lenkerblinker sieht man mit der Gepäckrolle

drauf nicht. Und Sicherheit geht vor! Ein normgerechtes D-Schild (175mm x 115mm) ist übrigens außerhalb der EU Pflicht. Die vielfältigen

D-„Spaßaufkleber“ sind nicht gültig! Schließlich wurde der Motor gut eingefahren, die Reise zum Forumstreffen 2016 nach Heiligenstadt

mit vollem Gepäck war die Generalprobe. Alles in allem hinterließ sie nach dieser Fahrt einen guten Eindruck ...

 

Die ursprünglich über Weißrussland geplante Route mussten wir aufgeben, da 2017 kein Transit nach Russland erlaubt war. Das war

schade, aber über Polen, Litauen und Lettland waren es lediglich 200 km weiter.

 

 

Es ist 9 Uhr und es kann losgehen. Ziel der ersten Etappe war eine Pension in der Nähe von Poznań. In unserem Reisetagebuch

vermerke ich am Ende des Tages:

 

Ich spürte, dass die ES in bestimmten Situationen zum Schlingern neigt, besonders beim Bremsen in Kurven, zudem abhängig vom

Fahrbahnbelag. Weit nach Bautzen schaukelt sich das Schlingern bei einem jähen Halt an einem Waldweg plötzlich derart auf, dass

ich den Lenker kaum noch halten kann. Gabi meint, als sie dies von hinten beobachten muss, dass ihr angst und bange geworden wäre.

Ich vermute, dass die härter eingestellten Federn ein Teil des Problems sein könnten. Also: Federbeine abgeschraubt (war wegen der

hinderlichen Seitengepäckträger unumgänglich) und auf „weich“ gedreht. Vorher hatte ich schon meine schweren Seitenkoffer gegen

ihre leichten getauscht und auch die leichtere Gepäckrolle übernommen. Die Verbesserungen waren zwar spürbar, aber letztendlich geringfügig.

 

Eine schwere Entscheidung war zu treffen. So konnte ich unmöglich weiterfahren, vor uns lagen noch gut 2000 km. Seit Jahren hatte sich

bei mir das „Gipfelfoto“ mit der blauen ES vor der Basiliuskathedrale im Kopf eingenistet. Sollte das jetzt vorbei sein?

 

Wir suchten ein Plätzchen am Straßenrand in der Nähe von Quitzdorf, ich entlud die ES und brauste 11:20 Uhr auf der A4 wieder zurück

nach Dresden. Ohne Gepäck lief die Wackeltante einwandfrei, 12:50 Uhr war ich an unserer Garage. Schon unterwegs auf der Autobahn

sortierte ich alle bevorstehenden Aktivitäten in meinem Kopf. Eine Stunde hatte ich mir für den Tausch vorgegeben.

 

Dummerweise waren Navihalterung und 12V-Spannungsversorgung noch an der Rotax montiert, das D-Schild musste „angebohrt“ werden,

das 6-V-Elektrikzubehör war gegen 12V zu tauschen, natürlich auch alle spezifischen Ersatzteile und Werkzeuge, Papiere tauschen (in

transzendenter Voraussicht hatte ich mir eine gültige Grüne Karte für die ETZ besorgt), Fahrzeugschlüssel, Ölmenge reduzieren (die ETZ

läuft mit 1:100 – das war allerdings ein Denkfehler, denn sie braucht fast doppelt soviel Sprit wie die ES .. hat aber trotzdem gereicht).

 

Es war 13:50 Uhr, noch voll tanken und wieder ab auf die A4.

 

Ich hatte meine Zeitvorgabe eingehalten. Von diesem Moment quälte mich allerdings nur ein Gedanke: Hast du an alles gedacht? Denn

es gab kein Zurück mehr.

 

Und plötzlich war die kleine ETZ auf großer Reise, ohne tiefgründige Vorbereitung, so wie ich sie vom letzten Baumarktbesuch achtlos

abgestellt hatte.

 

 

15:15 Uhr war ich wieder in Quitzdorf. Gabi wartete ausgehungert und durstig – aber geduldig - am Straßenrand und bewachte unser

Gepäck. Noch vor Eintritt der Dunkelheit erreichten wir unsere gemütliche Pension Zajazd Rzepicha. Am nächsten Tag gönnten wir

uns einen gemütlichen Stadtbummel durch Poznań, was mit der S-Bahn von der Pension aus bequem zu erreichen war. Die Anspannung

fiel ab, allem Anschein nach hatten ich/wir an alles gedacht.

 

  

 

Nächstes Ziel war Ciechanów. Das Hotel Baron, in dem wir ein Zimmer fanden, war preiswert und machte dennoch einen noblen Eindruck.

Am Morgen regnete es. Also erst mal frühstücken, dann wird schon alles gut. So war es auch.

 

   

 

Weiter nach Augustów. In der touristisch attraktiven Gegend war es schwer, ein Zimmer zu finden. Alle notierten Adressen: Negativ!

Wir kreuzten durch die Stadt und entdecken im Zentrum das B&B Szuflada Café, was sich in jeder Hinsicht als absoluter Glückstreffer

erwies. Die Motorräder konnten hinter dem Haus geparkt werden.

 

  

 

Die Stadt bot nicht viel, so landeten wir am Abend wieder im B&B. Die Speisekarte war auf Gourmets ausgerichtet. Es gab Baguette mit

Hühnerpaté und Bouillon mit Rindfleisch und Algen, alles in allem „sehr übersichtlich“. Und das war für 2 Personen! Noch beim Essen

erreicht uns eine SMS unseres Moskauer Freundes: Die Kennzeichen werden für die Park-Genehmigung im Geschäftshaus benötigt.

Kein Problem, Gabi will sicher gehen und kramt nach ihrer Zulassung.

 

Ach du großer Schreck, die Zulassung für die Suzuki ist nicht da! Die zweite Katastrophe nach dem Motorradtausch hatte uns eingeholt.

 

Es war klar, dass wir ohne Zulassung niemals die russische Grenze passieren können. Was tun? Gabi war am Boden zerstört. So etwas

war ihr noch nie passiert, und da muss ich ihr Recht geben. Unsere Tochter – glücklicherweise noch nicht im Urlaub – findet die Zulassung

bei uns zu Hause. Am nächsten Morgen hatten wir zumindest einen Scan der Zulassung aus dem Drucker des B&B in der Hand.

Ich ändere die ursprünglich über Kaunas geplante Reiseroute: Ziel Vilnius. Wir glaubten, in der litauischen Hauptstadt bessere

Möglichkeiten zur Lösung unseres Problems vorzufinden.

 

   

 

Sonnabend Mittag erreichen wir die deutsche Botschaft. Ein prächtiges Gebäude, doch keine Seele da! Wir müssen uns demzufolge

mindestens bis Montag in Vilnius aufhalten und suchen verzweifelt eine preiswerte Unterkunft. Zu allem Überdruss beginnt es aus Kannen

zu schütten, was die Suche nicht komfortabler macht. Schon wieder auf einer nach Norden führenden Ausfallstraße entdecken

wir im letzten Moment das rettende Symbol:  am Straßenrand. Wieder mal hatten wir Glück im Unglück, das **Hotel Jeruzale erwies

sich als eine sehr gute und preiswerte Unterkunft. Ich brauste mit der ETZ in den nächsten Supermarkt, um Lebensmittel für das Abendbrot

und eine ausreichende Menge an Stimmungsaufhellern einzukaufen.

 

Sonntag war notgedrungen Stadtbummel in Vilnius angesetzt. Der Himmel weinte, Gabis Stimmung angemessen. Vilnius hat eine sehr

schöne Altstadt. In den Kirchen wird die Mischung der nationalen Minderheiten in Litauen deutlich: Katholischer Gottesdienst in

polnischer Sprache und unweit davon eine russisch-orthodoxe Kirche.

 

    

 

In der Botschaft teilt man uns am Montag mit, dass zwar zur Not eine Zulassungskopie ausgefertigt werden könnte, jedoch wäre es sehr

unwahrscheinlich, mit dieser über die russische Grenze zu kommen. Unverrichteter Dinge verließen wir die Botschaft wieder.

 

Plan B:

 

Die Zulassung muss unter allen Umständen als Original nach Vilnius kommen, mal kurz zurück fahren ging nicht, immerhin waren wir

schon 1000 km von der Heimat entfernt. Unsere ganze Hoffnung ruhte auf unserer Tochter. Sie regelte die Express-Sendung per DHL.

19 Uhr wurde der Brief vom Kurierdienst in Dresden abgeholt. Die Familie drückte die Daumen, das Sendungs-Verfolgungsprotokoll

am nächsten Morgen ließ Optimismus aufkommen.

 

   

 

11 Uhr bog ein gelber Transporter in die Gasse des Hotels. Gabi sprang gefühlt drei Meter in die Luft. Unser jemals verschickter, teuerster

Brief war angekommen. Mir kam es vor, als ob sich der Bote stürmischer Liebkosungen erwehren musste, kann mich aber auch getäuscht

haben.

 

  

 

Angefüllt mit Glückshormonen machten wir uns unverzüglich auf die Strecke. Die Fahrt lief gut, es galt aufzuholen. Wir passierten Lettland

und waren uns einig, am selben Tage auch noch über die russische Grenze in Terehova / Buratschki zu kommen. Eine schlammige,

zig Kilometer lange, von unzähligen Ampelabschnitten getaktete Baustelle stellte uns auf eine harte Probe.

 

  

 

18:30 Uhr erreichten wir die Grenze. Endlich schaltete die „Vor“-Ampel auf Grün und wir rollten ein paar Hundert Meter in die eigentliche

Abfertigungszone. Vor uns etwa 30 Fahrzeuge. Eine gute halbe Stunde später hatte sich praktisch nichts bewegt. Wir waren die einzigen

Motorradfahrer in der Schlange.

 

Es beginnt zu regnen. Ich gehe nach vorn und beobachte die Arbeit der Grenzbeamten. Schließlich fasse ich mir ein  Herz, nehme meine

nach 50 Jahren verbliebenen russischen Vokabeln zusammen und spreche einen Uniformierten an: „Wir sind mit den Motorrädern hier,

es fängt an zu regnen, können wir nach vorn kommen?“ Er sieht mich griesgrämig an und weist mit dem Zeigefinger auf eine Stelle

vor seine Füße: “Da“, was soviel wie Ja bedeutet.

 

Hurrah, wir können nach vorn! Dawaj-dawaj, bevor es sich jemand anders überlegt. Die Räder der Bürokratie nehmen langsam Fahrt auf.

Wir füllen Formulare aus, gehen von einem Schalter zum anderen, wieder zurück, dann geht es weiter. Hier eine Unterschrift,

dort ein Stempel. Einiges wird in den Computer eingetippt, dann wieder zurück an das bereits bekannte Fenster. Einer der

Schalter-Beamten ist sehr nett. Sobald wir fragend schauen, zeigt er mit seinem Finger auf die richtige Stelle auf dem Formular oder

erläutert uns in Englisch, was zu tun ist. Mit dem Papier wieder an ein anderes Fenster. Die Zulassungen werden besonders aufmerksam

studiert und deren Fakten in den Computer eingetippt. Bloß gut, dass Gabi  ...  oje, es wäre nicht auszudenken.

 

Als problematisch erweist sich aber nun die Zulassung meiner MZ. Zugegeben, durch den permanenten Gebrauch ist sie nicht mehr

besonders gut lesbar, die deutschen Behörden haben sich auch nicht unbedingt für das beste Material entschieden. Was aber ist „MZ“?

 

Er: „Tscho tip? Yamaha, Honda, Suzuki ...?“

Ich: ”MZ”.

Er: “Njet, tscho MZ? Yamaha, Honda, Suzuki ...?“

Ich: “MZ”.

 

Nach einer Weile gibt er auf, ich buchstabiere ihm „Motorradwerke Zschopau“ in die Tastatur. An einem anderen Fenster noch einmal das

gleiche Spielchen. Schließlich haben wir je 2 Blatt Papier, in A5 eine Einreisebestätigung und in A4 eine Art Zollprotokoll, mit unseren

Fahrzeugdaten. Der Zoll schaut je 3 Sekunden in unsere Seitenkoffer, alles OK. Die großen Gepäckrollen müssen wir glücklicherweise

nicht auseinander dröseln. Es ist 22:30 Uhr, über drei Stunden hat allein unsere Abfertigung gedauert! Ich scheue mich, das Ergebnis

der Multiplikation von je 3h mit der Zahl der ehemals vor uns wartenden 30 Autos zu ermitteln. Die Schranke öffnet sich, wir sind in Russland!

 

Es regnet, die Straße durch den Wald nach Sebesh ist nass, finster und in sehr schlechtem Zustand, mehr als 30 km/h sind nicht drin.

Es fehlt nicht mehr viel an Mitternacht. Dampf steigt vom Asphalt auf. Gespenstisch.

 

Endlich tauchen die ersten Lichter vor uns auf. Ich hatte mir für Sebesh Unterkünfte notiert, aber bisher war keine Gelegenheit unter

diesen Bedingungen auf den Zettel zu schauen. Da, eine Leuchtreklame „*** Hotel Pribaltijskij“. Ja, Zimmer frei, klasse, wir fallen uns

in die Arme.

 

Die Motorräder werden hinter dem Hotel auf dem Parkplatz eingeschlossen, im Nachbargebäude spielen Jugendliche Billard, dort gibt

es sogar noch was zu essen und ein tschechisches Bier dazu. Zahlen morgen, mit Karte, kein Problem. War es auch später nie, selbst

in den kleinsten Bistros an der Straße. Parkplatzgebühren (ca. 1 EUR) und Frühstück sind in der Regel nicht im Übernachtungspreis

inbegriffen. Das Frühstück wählt man sich in solch kleinen Hotels am Tresen selbst aus. Wobei die deutschen Frühstücksgewohnheiten

schon etwas von den russischen abweichen. Auch wenn man uns verwundert anschaut, mit „chleb, maslo, tschaj, kofje, syr, jajzo, wjetschina“

bekommen wir alles, was wir möchten. Liebend gerne würde ich die Begriffe schreiben, wie man sie wirklich schreibt, aber der größte

Teil der Forumsleser ist ja leider der kyrillischen Buchstaben nicht mächtig, schade eigentlich.

 

   

 

Am nächsten Morgen spuckt der Bankautomat die ersten Rubel für uns aus. Nach kurzer Zeit erreichen wir wieder die M9, die hervorragend

ausgebaute Fernstraße, die Riga mit Moskau verbindet. Das Navi behauptet, dass mit der nächsten Kreuzung in 600 Kilometern zu rechnen

sei. Nelidowo, etwa auf halber Strecke zwischen Grenze und Moskau gelegen, ist unser nächstes Ziel. 

 

   

 

Die Versorgung unterwegs ist ausgezeichnet. In nicht allzu großen Abständen gibt es Tankstellen und Kafje-Büdchen (entspricht einem

Straßen-Imbiss). In fast allen Einrichtungen ist WiFi vorhanden, auch wenn man es vom äußerlichen Eindruck mitunter nicht für möglich hält.

 

  

 

Nelidowo erreichen wir über eine etwa 2 km lange Piste, die die Bezeichnung Straße nicht verdient. Alle zwei Meter tiefe, breite Spalten

und Risse zwischen den überteerten Betonplatten. Ich befürchtete, es reißt den Rahmen der ETZ in Stücke. Schrittgeschwindigkeit !

 

Nelidowo könnte man als Provinz-Kleinstadt bezeichnen, in der der Aufschwung, den wir in Moskau staunend erleben werden, noch (sehr)

weit entfernt ist. Der Zustand der Häuser, der Straßen, überhaupt die ganze Infrastruktur erinnert uns sehr an die DDR der 50er und 60er

Jahre. Vor der bröckelnden Fassade des „Kulturpalastes der Bergleute“ treffen wir erstmals auf Lenin.

 

  

 

Wir kaufen Lebensmittel ein, machen es uns im Zimmer gemütlich. Andere fahren nach Mallorca, in die Alpen, an die See ... warum das?

Unser Urlaub ist doch auch auf der Bettkante soooowas von gemütlich ...

 

Am Rande der M9 treffe ich den einzigen einheimischen Motorradfahrer auf unserer Reise, der ein russisches Modell fährt. Ich wende

und halte an. Seine Enttäuschung, dass ich weder Pilze noch Erdbeeren kaufen möchte, währt nur einen Moment, dann strahlt er mich

lächelnd an: Ja, es ist eine Planeta, welche Kubikzahl? - unbekannt, musste nie repariert werden, das ist doch großartig!

 

   

 

Entlang der oftmals schnurgerade verlaufenden M9 gibt es viele gut ausgebaute Abzweige. Allerdings erwartet einem dahinter oftmals

nur ein Sand- oder Grasweg oder manchmal gar nichts – also sehr vorausschauend angelegt.

 

   

 

Ich möchte gern einen Blick in die nahe gelegenen Dörfer werfen. Gabi bleibt lieber an der Hauptstraße zurück. Klar, der Gedanke an

eine Horde beißwütiger Hunde, die möglicherweise das Dorf bewachen, ist nicht gerade einladend. Fahre ich eben allein ...

 

    

 

      

 

       

 

Kein Mensch ist zu sehen, sind sie alle auf Arbeit, auf den Feldern? Alles – bis auf wenige Ausnahmen – verbreitet irgendwie einen

Hauch von Hoffnungslosigkeit. Welch Unterschied zu den Dorfbildern in Lettland, welches wir noch nicht lange hinter und gelassen haben!

Im Süden Russlands wird ausreichend produziert, es lohnt sich nicht, in die Landwirtschaft des Nordens zu investieren, erfahren wir später.

Dabei vermitteln die Häuser auch in ihrem heutigen, zum Teil beklagenswerten Zustand durchaus noch etwas von der Schönheit der

russischen Volksarchitektur, wenn man etwas Fantasie aufbringt. Immer mehr Menschen ziehen weg, einige der Häuser werden noch

als Datschen genutzt.

 

Wir nähern uns Moskau. Schon einige zehn Kilometer vor der Stadtgrenze ist die Silhouette der Wolkenkratzer von „Moscow city“

auszumachen. Sind wir noch richtig? Oder führt die Straße nach Dubai .... ?

 

Nicht schlecht wäre ein Foto vor dem Ortseingangsschild von Moskau. Aber auf der 10spurigen Schnellstraße anzuhalten, wäre

lebensgefährlich gewesen.

 

Im Moskauer Zentrum lernte ich das Navi schätzen. Es führte uns zielstrebig zum Kutuzowskij prospekt. Unser Freund mit seiner Familie

begrüßt uns herzlich. Von der russischen Grenze an hatte Kolja praktisch die Verantwortung über unser Wohl auf sich genommen.

Ihm fiel ein Stein von Herzen, als wir nun endlich wohlbehalten eintrafen.

 

Blick „nach vorn“ auf den Kutuzowskij prospekt                                             „Hinten raus“ sieht man Moscow city, hier bei Nacht

 

  

 

Nun schnell noch zum Einwohnermeldeamt, zur Ausfertigung des für uns in den kommenden 3 Wochen wichtigsten Dokumentes, des

Registrierungsscheins. Anschließend müssen die Motorräder noch in die gemütliche Tiefgarage gefahren werden und dann sind

wir wirklich angekommen!

 

  

 

  

 

Dass wir die Möglichkeit hatten, eine Moskauer Stadtwohnung zu beziehen, war das größte Geschenk. Wir konnten in den kommenden

zwei Wochen ein wenig zu Moskauern werden und fielen zudem unseren Freunden nicht übermäßig zur Last.

 

Erster Tag: Stadtbummel, Roter Platz, GUM ... Moskau ist supermodern, das weitläufige Stadtzentrum hat alle seine historischen

Gebäude, die während der Stalin-Zeit abgerissen wurden oder später verfielen zurück bekommen. Auch Kirchen und Klöster wurden

wieder 1:1 aufgebaut. Was das Baumaterial anbelangt, so wurde garantiert nicht - wie in Deutschland üblich – stets der billigste

Anbieter ausgesucht. Die Altstadt ist ein geschlossenes Ensemble, an keiner Stelle durchbrochen von ätzenden Stahl-Glas-Beton-

Bauten profilierungssüchtiger Architekten. Taxis werden mit dem Smartfon zum Aufenthaltsort (GPS) gerufen, wobei die Zeitdauer

bis zum Eintreffen und der Preis bereits auf dem Display angezeigt werden.

 

       

 

      

 

      

 

Die Infrastruktur ist auf hohem Niveau, der öffentliche Nahverkehr vorbildlich. Für Bus, Metro und Bahn kann man eine Trojka-Karte

aufbuchen, wobei die Fahrpreise gegenüber einer Einzelkarte deutlich günstiger sind. Die Karte wird in den Verkehrsmitteln über RFID

ausgelesen und das Guthaben entsprechend vermindert.

 

 

Bei schlechtem Wetter lohnt ein Besuch der Tretjakow-Galerie. Gabi und ich sind wahrlich keine Gemäldefans, dennoch war der Besuch

kurzweilig und hoch interessant. Man muss allerdings davon ausgehen, dass andere bei Regen die gleiche Idee haben.

 

     

 

Oder man surft von einer prächtigen Metro-Station zur anderen, währenddessen es „oben“ regnet ...

 

      

 

Das ehemalige Sagorsk (heute wieder Sergijew Possad) liegt etwa 70 km nordöstlich von Moskau. Das dort befindliche Sergios-Kloster

ist unbedingt einen Besuch wert. Besonders bei sonnigem Wetter kommen die goldenen oder farbigen Kuppeln so richtig zur Geltung.

 

    

 

    

 

In unserer Moskauer Zeit hatten wir einen dreitägigen Aufenthalt in St. Petersburg vorgesehen. Das Hotel wurde schon von Deutschland

aus gebucht und die Karten für den Hochgeschwindigkeitszug SAPSAN konnten wir ebenfalls schon vorher in einem Dresdner Reisebüro

preisgünstig erwerben. Der SAPSAN wurde auf Basis des ICE3 in Deutschland (Siemens/Krefeld) für die russische Spurweite gebaut.

Er fährt mit 3kV Gleichspannung (Deutschland 15 kV, 16⅔ Hz Wechselspannung), die maximale Reisegeschwindigkeit beträgt 250 km/h.

Damit legt er die 650 km lange Strecke – pünktlich auf die Sekunde – ohne Zwischenhalte in 3:35 h zurück.

 

  

 

Die Sachen schnell ins Hotel gebracht und flugs auf zum ersten Stadtbummel. Von der Isaak-Kathedrale hat man einen schönen

Blick über Sankt Petersburg. Aber auch vom Boot aus auf der Newa bekommt man einen guten ersten Eindruck.

 

 

 

St. Petersburg wurde unter Zar Peter I. 1703 gegründet. Namenspatron soll der Apostel Simon-Petrus gewesen sein. Klar, wenn man

St. Petersburg hört, denkt man zuerst an den Apostel und nicht etwa an der Zaren ... clever gemacht. Von 1914-1924 hieß die Stadt

Petrograd, danach Leningrad und jetzt wieder St. Peter(s)burg. Oft wird die Frage gestellt, wer ist die Schönste im ganzen Land,

St. Petersburg oder Moskau? Die Tendenz geht wohl stets mehr in Richtung St. Petersburg. Unserer Meinung nach sind aber beide

Städte nicht vergleichbar. St. P. ist – nicht abwertend gemeint – eine Retortenstadt des 18.Jahrhunderts. Moskau hat Geschichte,

die weit zurückgeht. Jede Stadt hat ihre ganz besonderen, eigenen Reize.

 

Sehenswürdigkeiten sind die Peter-und-Paul-Festung, die Ermitage, der Panzerkreuzer Aurora, das Winterpalais und ...

 

    

 

    

 

... auf jeden Fall auch das Innere der Auferstehungskirche, welches vollständig mit prächtigen Mosaiken ausgeschmückt ist.

 

     

 

In der Peter-und-Paul-Festung gab es eine Ausstellung, in der auf der Grundlage von da Vincis Konstruktionszeichnungen nachgebaute

mechanische Modelle zu besichtigen waren. Einfach genial, was sich der Mann zu seiner Zeit alles schon ausgedacht hatte. In einem

Modell erkannte ich den Vorläufer des Steuerkopflagers einer MZ ES wieder.

 

    

 

Für mich als alten Beatlesfan gab es noch ein besonderes Erlebnis. Irgendwo am Ligowski-Prospekt soll ein Relief der 4 Pilzköpfe

an einem Haus angebracht sein, das gab uns unser Moskauer Freund mit auf den Weg. Die Stelle war nicht leicht zu finden.

 

Ein Wolkenbruch trieb uns zunächst in einen Guiness-Pub desselben Innenhofes, in dem sich auch die Reliefs befanden. Wir kamen mit

dem Pub-Betreiber ins Gespräch und der erklärte uns, dass dies auf Initiative des hard-core Beatles-Fans und Berufs-Hippies

Kolja Vasin zurückgehe. Er wohne gleich unter dem Torbogen, ihr könnt ruhig klopfen, wenn er da ist, wird er euch sicher alles zeigen.

 

Gesagt, getan. Wumm-wumm-wumm dröhnte die schwere Eisentür. Schritte waren zu hören, die Tür öffnete sich und Kolja Vasin lud

uns freundlich ein, sein Reich, eine Enklave, die, wie er augenzwinkernd bemerkte, nicht zu Russland gehöre, zu besuchen.

 

  . 

 

     

 

Uns blieb noch ein halber Tag in St. Petersburg, den wir zur Besichtigung des Alexander-Newski-Klosters nutzen wollten. Als wir aus

der Metrostation ins Freie traten, erschreckte uns eine übermächtige Präsenz von Polizei und Sicherheitsleuten. Man verwehrte uns

den direkten Zutritt zum Kloster. Gut, reihen wir uns in die überlange Schlange der Wartenden ein, die wollen ja offensichtlich auch rein.

Wir erkannten bald, dass es Stunden dauern würde und gaben auf.

    

 

Schließlich gelang uns doch noch der Zutritt durch eine etwas abseits gelegene Pforte. Es dauert eine ganze Weile, bis uns endlich eine

nette Dame in bestem Englisch erklären konnte, was hier eigentlich los ist: Der Heilige Nikolaus, oder besser gesagt, das was von

ihm übrig ist, war zu Gast im Newski-Kloster. Im 4. Jh. war er Bischof in Myra (heute Türkei), seine Gebeine wurden im 11. Jh.

von italienischen Kaufleuten geraubt und in Bari in der Kirche San Nicola deponiert. Gut neun Jahrhunderte später war er also

auf Tournee mit den Zielen Moskau und St. Petersburg ( Klick ). Die russisch-orthodoxe Kirche hat in Russland wieder sehr große

Bedeutung erlangt, die man auch als ehemals überzeugter Kommunist und KGB-Offizier sowie späterer Präsident Russlands nicht

einfach ignorieren kann ( Klick ).

 

Der SAPSAN brachte uns komfortabel und pünktlich zum Leningrader Bahnhof nach Moskau zurück. Unser Moskauer Freund Kolja

hatte eine wunderbare Idee, für die wir ihn alle Zeit dankbar sein werden. Er schlug uns vor: Ihr fahrt mit den Motorrädern durch Moskau

und ich werde euch aus einem von meinem Kollegen gesteuerten Auto heraus filmen. Klasse, machen wir. Zuvor wurden die Motorräder

noch etwas aufgehübscht – das heißt vom lettischen Baustellendreck befreit - und dann ging´s los. Der Link zum leicht gekürzten

und auf 960x540 und 25fps gestauchten Film findet sich ganz am Ende dieses Berichtes.

 

  

 

Außerordentlich entspannend und genussvoll ist eine mehrstündige Bootsfahrt auf der Moskwa. Der Fluss macht eine gewaltige Schleife,

so dass man anfangs den Eindruck hat, man entferne sich vom Zentrum. Von weitem sind die Wolkenkratzer von Moscow city zu sehen.

Dann zieht der Kreml vorbei und einige typische Gebäude im „Zuckerbäckerstil“. 

 

    

 

    

 

Natürlich ist ein Besuch des Kremls obligatorisch. Schon in den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts, als ich mit einer

Studentengruppe zum ersten Mal in Moskau war, waren die Anlagen picobello herausgeputzt. In der gepflegten, weitläufigen Parkanlage

findet man Erholung, wenn die Füße weh tun.

 

    

 

    

 

        

 

Fast einen ganzen Tag verbringen wir im Technik-Museum, das einige Zehn Kilometer westlich von Moskau liegt. Die Sammlung an

Oldtimerfahrzeugen und Militärtechnik ist unbeschreiblich groß und fantastisch präsentiert. MZs waren jedoch nicht zu finden. Dafür gab

es z.B. ein line-up von Jawas, das ich so noch nirgendwo gesehen hatte.

 

 

    

 

    

 

    

 

Am späten Nachmittag blieb noch etwas Zeit für Moscow city, das etwas weiter als 5km vom Zentrums entfernt ist und ein relativ kleines

Areal einnimmt. Dafür kratzen die Türme aber an den Wolken.

 

  

 

Der östlich gelegene „Federazija-Turm“ ist derzeit mit 374 m das höchste Gebäude Europas. Aber wahrscheinlich nicht mehr lange,

dann übernimmt in St. Petersburg das im Bau befindliche „Lachta-Zentr“ mit 462 m den Europa-Rekord. Imposant der kupferfarbene

„Merkuri-City-Tower“ und witzig das durch jeweils um 3° versetzte Etagen zur Spirale mutierte Gebäude „Evolution“.

 

Ein Tag bleibt uns noch. Wir besuchen die aus dem Nichts wieder aufgebaute Erlöserkathedrale. Vom Umgang in luftiger Höhe hat

man von dort einen grandiosen Blick auf Moskau.

 

 

    

 

Es heißt Abschiednehmen von Moskau und unseren Freunden ein herzliches Dankeschön sagen. Mit ihrer Hilfe konnten wir so viele

schöne und interessante Eindrücke gewinnen.

 

Unsere Rückfahrt verlief ohne Probleme auf nahezu derselben Strecke. Nach 7 Tagesetappen waren wir wieder zu Hause. Die meiste

Zeit standen die Motorräder ja in der Moskauer Garage, insofern kamen wir diesmal „nur“ auf viereinhalbtausend Kilometer.

Die Suzi nahm 2,79 L/100km und die ETZ 4,97 L/100km.

 

Den ETZ-Blinkgeber hatte es gleich zu Anfang entschärft, er

blinkte aber zumindest noch mit hoher Frequenz. Der Stopp-

Lichtschalter gab unmittelbar nach unserer Rückkunft seinen

Geist auf, die Abrissfunken hatten das Gehäuse durcherodiert.

Gabi verlor wieder mal ihr Blinkerkontrollglas, oder hatte es

der Kärcher in der Tiefgarage auf dem Gewissen? Eine Alu-

Schnalle der Befestigungsriemen brach, wir hatte Ersatz dabei.

Ja, und der hintere Reifen der ETZ hätte schon längst gewechselt

werden müssen, aber dann hätte ich die Stunde für den

Motorradtausch nicht geschafft ...

 

Ernsthafte Schäden gab es an den Motorrädern nicht. Üblicherweise

werden die Reiter gelobt und nicht die Pferde. Aber nicht bei uns:

ETZ und Suzuki liefen hervorragend und bewiesen eine hohe

Zuverlässigkeit.

 

 

 

Ein dickes Lob meiner „Rücklicht-Klette“, die tapfer durchhielt und keine Langeweile aufkommen ließ: „Und wo fahren wir das nächste Mal hin?“

 

Der Link zum Moskau-Film

 

 

 

 

 

Bisherige Touren:

 

2016 Entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze (2) (Suzuki GZ125 + MZ ETZ150)

2015 Entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze (1) (Suzuki GZ125 + MZ ETZ150)

2013 Alpen (Suzuki GZ125 + MZ ETZ150) DD – CH, I, A, SLO, CZ

2012 Tschechien (Suzuki GZ125 + MZ ETZ150) DD – CZ (A, D, SK, PL)

2011 Rumänien (Yamaha XV535 + MZ500R) : DD - CZ - SK - H - RO - H – SK – CZ - DD

2011 Kopenhagen (ES150)

2009 England (Yamaha XV535 + MZ500R) : DD - B - F - GB - F - B - DD

2008 Polen (Suzuki GZ125 + MZ ETZ150) : DD - PL - SK/PL/CZ - DD

2004 Südfrankreich (Yamaha XV535 + MZ500R) DD - CH - F - AND, E - DD

2003 Rund um die Ostsee (Suzuki GZ125 + MZ ETZ150 + Ural-Gespann) : DD - PL - LT - LV - EST - FIN - S - DK - DD

2002 Kroatien (Suzuki GZ125 +  MZ500R) : DD - A - SLO/I - HR - H - A - CZ - DD

2000/2001 Slowakei-Österreich-Schweiz-Dänemark-Norwegen-Schweden (Suzuki GZ125 + MZ ETZ150)